

Dennoch fanden wir uns gegen neun am Tour Büro ein, wo wir mit 15 anderen die Bootstour Richtung Isla de la Plata starteten. Nach kurzem Suchen sahen wir erste Wasserfontänen aus dem Wogen des Meeres herausspritzen. Wale. In der Jahreszeit von Juni bis September suchen die Buckelwale von der Antarktis kommend die warmen Gewässer beim Äquator auf um sich fortzupflanzen. Laut unserer Guides hatten wir Glück, da sich unsere Gruppe trotz unserer Anwesenheit als sehr aktiv herausstellte. Die meisten Touren sehen lediglich die Flossen der Meeresriesen. Die Aktivität lag bei uns vielleicht daran, dass fünf der sechs Tiere männlicher Natur waren und sich alle versuchten beim riesen Weibchen einzuschmeicheln. So konnten wir hautnah das aus menschensicht machohafte Werben miterleben, verpassten jedoch wer sich letztenendes als der Stärkste herausstellte und die Gunst des Weibchens erhielt.
Doch bald mussten wir die Tiere ihrer Wege ziehen lassen um unseren zur Isla de la Plata fortzusetzen. Diese "Silberinsel", auch unter dem Namen, "Galapagos für die Armen" bekannt gehört zu dem etwa 55.000 ha grossen Territorium des Machalilla Nationalparkes, welcher übrigens der einzige an Ecuadors Küste ist. Bereits Indianerstämme der Küste nutzten die von Puerto Lopez 36 Kilometer entfernte Insel als Zeremoniestätte, den Namen, so erzählte man uns erhielt sie aber wegen den Piraten, die dort Unterschlupf suchten und ihre Schätze versteckten. Angekommen mussten wir uns für einen der zwei Rundwege entscheiden und mit ein paar Anderen entschieden wir uns für den etwa dreistündigen Sendero Punta Machete Rundweg, wo ein Einblick in die Artenvielfalt garantiert war. Bei dem anderen hätte man vielleicht die wenigen Albatrosse, sowie die Seehundkolonie sehen können (die Anderen sahen aber keine von beiden, somit war unsere Entscheidung richtig gewesen).
Die Natur war wie der Rest des Nationalparkes grau, aber unter den Vögeln war Paarungszeit und somit konnten wir die Blaufusstölpel und Fregattvögel bei ihrem Werben um die Weibchen beobachten; die Tölpel, die tänzerisch und wundersam flötend um die Weibchen stolzierten und die Fregattvögel, die ihre roten Kehlsäcke aufgeblasen zum Besten gaben und dabei dumpfe "Trommeltöne" erzeugten und darauf warteten, dass sich ein Weibchen, anders als bei den Tölpeln, bei ihnen niederliess. Neben den Blaufusstölpeln, gab es auch noch andere Tölpelarten, wie den Rotfusstölpel.




Wie wir erfuhren hat die Insel für Biologen einen besonderen Wert, da vermutet wird, dass die Isla de la Plata eine Miniaturausgabe der Galapagos-Inseln ist und dass sich hier wahrscheinlich der gleiche Evolutionsvorgang vollziehen wird wie auf den grossen Inseln.
Nach einer Stärkung auf unserem Boot griffen wir zu Taucherbrille und Schnorchel und bewunderten die Unterwasserwelt um die Insel.Zurück in Puerto Lopez machten wir uns eiligst zum Busbahnhof auf, um über Umwege nach Atacames, an der nördlichen Küste Ecuadors, zu kommen.
Hey Bella und Julius, da habt ihr wohl meine erste e-mail gar nicht erhalten. Jetzt schaffe ich es das dritte mal an einen computer und bin wieder ganz entzückt von den Bildern und Texten. Bin gespannt auf eure Erzählungen und freue mich auf euch. Falls ihr am Dienstag nicht zu früh kommt, hole ich euch nach der 4.Std ab. Seid lieb gedrückt, bis bald, jupijeh Mama
AntwortenLöschen