Samstag, 29. August 2009

Quito de nuevo- einfach mal ecuadorianischen Alltag erleben


Am Freitag verbrachten wir noch einige Stunden mit Bernis Familie und machten uns dann mit dem Bus auf die lange Fahrt nach Quito auf. Zwischendurch erlebten wir noch eine Buspanne sowie im letzten Bus einen der vielen durchgeknallten Busfahrer und waren froh in Pomasqui anzukommen und nicht die Sammlung zahlreicher Kreuze an Quitos Straßenrändern vergrößert zu haben. Nach einem Burger in Bernardos "el bosso" durften wir auch noch die Erfahrung machen,wie es ist auf der Ladefläche des Taxi Pick Ups zu sitzen und so nachhhause chauffiert zu werden.


Die nächsten Tage verbrachten wir viel auf der Farm, Isabelle tobte sich Parelli- technisch an Bernis Pferden aus, wir besuchten auch noch Ramiros Pferdefarm und Julius kostete noch diverse Spezialiäten, wenn auch nicht Cuy.
Abends besuchten wir Freunde Bernardos, oder machten einmal auch einen Pärchen Dvd Abend bei Nadia.

Caro mal wieder am Michelada mixen, einem mexikanischen Biermix, sehr gewöhnungsbedürftig und vor allem sauer

Donnerstag, 27. August 2009

Ausflüge und Sonnenuntergänge

Von Atacames aus unternahmen wir einige Ausflüge an Strände der benachbarten Orte wie Suá, Tonchigüe und Same. In Same bewunderten wir auch die weisse Ferienhaussiedlung Casa Blanca.




Diese Bilder entstanden in Suá, einem kleinen Dorf in einer kleinen Bucht an einem ebenso kleinen, dafür aber wunderschönen Strand. Hier konnte Isabelle auch wieder ihre Leidenschaft, ungefragt kleine Kinder zu fotografieren, voll ausleben.






Nach Suá fuhren wir nach Same und beobachteten den atemberaubenden Sonnenuntergang am wunderschönen Strand der weissen Ferienhaussiedlung Casa Blanca.



In Tonchigüe warteten wir die allabendliche Rückkehr der lokalen Fischer ab, was nicht ganz ungefährlich war, da die Fischer mit ihren Booten mit Höchstgeschwindigkeit auf den Strand fahren um möglichst weit nach oben zu rutschen. Sie brachten Netze voll mit leckeren Langostinos mit, die dann anschliessend, meist mit Hilfe der ganzen Familie, aus den Netzen rausgepfriemelt wurden.
Bernardos kleiner Cousin Martin konnte hier drei grosse Krabben für das Abendbrot erstehen.

Mittwoch, 26. August 2009

Mompiche

Um mal etwas neues von Esmeraldas zu sehen entschlossen wir uns den vom Reiseführer sehr empfohlenen Ort Mompiche anzusehen. Der Weg dorthin war schon sehr einprägend, weil wir ecuadorianischen Alltag auf dieser Fahrt sehr schön erleben konnte Üerall liefen Kinder in Schuluniform zur Schule, warteten auf Busse, Geschäfte fanden ihre ersten morgendlichen Kunden und masssenweise indische Kühe und fertig gesattelte Pferde am Zauhn stehend auf den Farmen waren am Rand der Straße zu sehen. Und ringsherum alles im satten Grün, nicht umsonst heißt die Provinz Esmeraldas, Smaragd. Nach Mompiche selber führte nur ein schlammiger Pfad.

Kühe liefen nun wild herum und glotzten uns Neuankömmlige an. Dann fuhren wir in den Ort ein und waren von den vielen Häusern und Hostals dort sehr überrascht. Schon die Familie hatte uns gesagt, das der ursprünglich so charmante, fast karibisch wirkende Ort seinen ursprünglichen natürlichen Charme verloren hätte. Und wirklich; der Tourismus hat ihm die Attraktivität genommen. Die Kinder spielten Autobewacher und wir gingen etwas ernüchtert auf Erkundungstour. Man muss dazu sagen, dass auch heute wieder graues Wetter war, was wohl jedem Ort etwas von seinem Charme nimmt.

Dennoch konnte uns das große Palmenwädchen fesseln, wo Julius gezwungen wurde (von wem wohl) endlich auch mal ein paar Bilder zu schießen.

Wir umrundeten die Bucht an deren Ende sich eine vom Wasser freigegebene (es war Ebbe) Stein,- Korallenlandschaft befand.


Überall kleine und große Krebse, sogar in Muscheln und Berni und Julius konnten entzückt auf große Jagd gehen. Ich hingegen konzentrierte mich auf die kleinen Wasserlöcher, wo kleine Fische und Seeigel auf die Rückkehr des Wassers warteten, fotografierte herum und entdeckte mit Erstaunen eine Felswand, wo doch tatsächlich Blaufuß Tölpel nisteten.
Doch irgendwann lösten wir uns von dieser Artenvielfalt und wateten oder schwammen zurück um die Länge der Bucht abzukürzen.
Bernardo kannte das beste Langusten Restaurant des Dorfes, welches jedes Jahr von seiner Familie besucht wird und wir, selbst ich probierten erneut eine Spezialität Ecuadors.

Das Restaurant bestand aus einer überdeckten Bambusterasse, die Küche war gleich Wohnstube und Bretterschuppen zugleich, auf der Terasse lief ein hier so üblicher schlechter Horror Raubkopie Film und das Essen war selbst für mich köstlich. Nebenbei machten sich Dorfkinder einen Witz daraus, indem sie uns von unter der Terasse her versuchten zu erschrecken, welches wir tapfer mitspielten und die Kinder entzückte.
Irgendwann rissen wir uns doch los und machten uns auf nach Portete.

Das Paradies von Portete - wenn wir einmal gross sind kaufen wir 'ne Insel im Meer


Erneut einem nun absoluten Insidertipp folgend, selbst Bernardo hatte noch nie was von Portete gehört fragten wir uns durch und fanden nach mehreren hin und hers, und Shrimp Becken Besichtigungen den Weg zu dem wohl zauberhaftesten Ort unserer gesamten Reise. Das Inselchen Portete.
Der Weg von Mompiche endete plötzlich direkt vor einem Meerarm und gegenüber war Portete. Rechter Hand lies sich noch eine kaputte Hängebrüke erahnen doch wie sollten wir da rüberkommen? Schon tuckerte ein junger Mann mit seinem frisch erworbenen Bötchen heran, im Gepäck weitere kleine Jungs, die ich natürlich später sofort fotogarfieren musste.

Neben dieser Insel wird nämlich eine riesengroße und vor allem hässliche Hotelanlage gebaut, die in Zukunft El CAmeron heißen wird und wohl etliche einheimische und ausländische Besucher anziehen wird. Diese unberührte Naturschönheit Portetes wird es also nur noch für kurze Zeit geben und wer dies jetzt liest sollte noch schnell davor nach Portete reisen:)
Jedenfalls ist diese Anlage für die wenigen Bewohner eine neue Arbeitsmöglichkeit und so wird auch Samuel als einer der ersten Fährmänner Portetes hoffentlich gut an Geld kommen.
Schon ganz Geschäftsmann überredete er uns zu einer Rundfahrt. Zunächst fuhr er mit uns etwas auf den Ozean heraus, an der Insel entlang und ließ uns dann an einer geeigneten Stelle heraus.
Und dann lag er vor uns, der wohl größte und breiteste Strand, den wir je gesehen hatten. Dazu im Inneren der Insel ein riesen Palmenwald und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, die untergehende Sonne.
Jubelnd rannten wir über den Strand und fühlten uns so frei wie noch nie. EIn unbeschreibliches Gefühl, gerade auch, weil keine Menschenseele weit und breit zu sehen war.
Die Sonne sank mehr und mehr und wir gingen zum Treffpunkt, wo uns schon Samuel erwartete. Er fuhr nun mit uns in Richtung Mangrovenwäldchen, durch welches er uns trotz niedrigen Wasser hindurchfuhr. Selbst wir durften mal mit dem Boot durchs Wasser pflügen. Auf der anderen Seite angekommen gaben wir Portete einen vorerst letzten Blick. Wir verfuhren uns noch ein paarmal, was uns diesmal aber relativ egal war.Wir schworen uns mit der gesamten Familie zurückzukehren, was wir am nächsten Tag auch taten.
Leider hatte ich aber die Langusten von Mompiche wohl doch nicht so vertragen und litt an einer absoluten Übelkeit , dennoch wollte ich mir Portete nicht entgehen lassen. DIe Familie war sehr entzückt etwas neues von ihrem Land kennenzulernen, wunderte sich über den Ferienanlage Kolloss und gemeinsam wanderten wir etwas den Strand entlang. Wo am Vortag noch ein toter Kugelfisch im Sand gelegen hatte, lag jetzt eine riesen Schildkröte, von Aasgeiern umzingelt. Bernardos Onkel hatte uns am Morgen von einer Schildkrötendame erzählt, die mitten an unserem Strand in Atacames in der Nacht aus dem Wasser kam, ihre Eier ablegte und wieder ins Wasser zurückkehrte.
Wir entdeckten im Palmenwald eine Sitzecke der Inselbewohner und liesen uns für eine Weile in diesem Palmenwohnzimmer nieder.
Trotz Magenbeschwerden schwamm ich mit Bernardo und Julius zurück, während die anderen mit dem Boot übersetzten. Zum Glück kreuzte unseren Weg keine Wasserschlange oder andere Kreaturen.
Drüben angekommen entschloß sich die Mannschaft nochmals im Lokal in Mompiche einzukehren. Nach Languste war mir nun gar nicht mehr und so schlief ich im Auto vor mich hin. Ich konnte auch nichts machen, als der dazugekommene Onkel, seine Frau und Cousin auch Portete sehen wollten und so ging es ein drittes Mal dorthin. Aber nur ein Teil der Truppe setzte über und irgendwann fuhren wir dann auch zurück nach Atacames, von wo wir gegen Nachmittag erneut aufbrachen um zwei weitere Dörfer anzugucken ( siehe Casablanca etc..)


Dienstag, 25. August 2009

Atacames

Am Dienstagmorgen wurden wir von Bernardos Grosseltern, Bernardos Onkel und seiner Frau, Bernardos Mutter sowie sämtlichen Kindern herzlich im Ferienhaus der Grosseltern empfangen, wo wir den Rest der Woche verbringen und zudem köstlich bekocht werden sollten (meist mit Meeresfrüchten in allen Variationen). Tagsüber ging es mit der Verwandtschaft an den Strand wo gebadet, gegessen und eisgekühltes Bier getrunken wurde und zudem einige Sandburgen gebaut wurden. Nachts schliefen wir in Stockbetten, wenn dann aufgrund der Hitze an Schlaf zu denken war und morgens erwachte man trotz des Ventilators und spärlicher Nachtgarderobe reichlich verschwitzt. Wir genossen die Zeit in dieser beschaulichen Ferienhaussiedlung die bei Quiteños sehr beliebt ist und deren Strand in der Hauptsaison auch fest in der Hand der Hauptstadtbewohner ist.
Die Provinz in der Atacames liegt ist die nördlichste Provinz Ecuadors und heisst Esmeraldas (span. esmaralda = Smaragd). Sie wird auch "die grüne Provinz" genannt, da sie eine der höchsten Niederschlagsraten hat und daher eine ausgesprochen grüne Botanik. Die Bewohner dieser Provinz sind mehrheitlich dunkler Hautfarbe und es gibt die Legende, sie seien Nachfahren einer Gruppe afrikanischer Sklaven, die von einem Sklavenschiff flüchten konnten, welches vor der Küste Schiffbruch erlitten hatte.





Montag, 24. August 2009

Fischer, Wale, Isla de la Plata, Boobies

Frühmorgens standen wir auf, um den allmorgendlichen Fischfangschauspiel am Strand von Puerto Lopez beizuwohnen. Gegen sieben Uhr kam ein Fischerboot nach dem anderen vom Meer zum Heimatstrand zurück, voll beladen mit Fischen, wie Thun- und Schwertfischen, Rochen, Hammerhaien, Shrimps und vielen mehr. Neben den Familien(die Frauen und Töchter kochten bereits Essen für die Männer)und Händlern wurden die heimkehrenden Boote auch von einer Herschar von Hunden, Geiern, Pelikanen und Fregattvögeln erwartet. Letztere liessen sich keine Gelegenheit entgehen einen Happen zu ergattern. Ein grandioses Spektakel, von dem wir uns kaum lösen konnten.



Dennoch fanden wir uns gegen neun am Tour Büro ein, wo wir mit 15 anderen die Bootstour Richtung Isla de la Plata starteten. Nach kurzem Suchen sahen wir erste Wasserfontänen aus dem Wogen des Meeres herausspritzen. Wale. In der Jahreszeit von Juni bis September suchen die Buckelwale von der Antarktis kommend die warmen Gewässer beim Äquator auf um sich fortzupflanzen. Laut unserer Guides hatten wir Glück, da sich unsere Gruppe trotz unserer Anwesenheit als sehr aktiv herausstellte. Die meisten Touren sehen lediglich die Flossen der Meeresriesen. Die Aktivität lag bei uns vielleicht daran, dass fünf der sechs Tiere männlicher Natur waren und sich alle versuchten beim riesen Weibchen einzuschmeicheln. So konnten wir hautnah das aus menschensicht machohafte Werben miterleben, verpassten jedoch wer sich letztenendes als der Stärkste herausstellte und die Gunst des Weibchens erhielt.
Doch bald mussten wir die Tiere ihrer Wege ziehen lassen um unseren zur Isla de la Plata fortzusetzen. Diese "Silberinsel", auch unter dem Namen, "Galapagos für die Armen" bekannt gehört zu dem etwa 55.000 ha grossen Territorium des Machalilla Nationalparkes, welcher übrigens der einzige an Ecuadors Küste ist. Bereits Indianerstämme der Küste nutzten die von Puerto Lopez 36 Kilometer entfernte Insel als Zeremoniestätte, den Namen, so erzählte man uns erhielt sie aber wegen den Piraten, die dort Unterschlupf suchten und ihre Schätze versteckten. Angekommen mussten wir uns für einen der zwei Rundwege entscheiden und mit ein paar Anderen entschieden wir uns für den etwa dreistündigen Sendero Punta Machete Rundweg, wo ein Einblick in die Artenvielfalt garantiert war. Bei dem anderen hätte man vielleicht die wenigen Albatrosse, sowie die Seehundkolonie sehen können (die Anderen sahen aber keine von beiden, somit war unsere Entscheidung richtig gewesen).

Die Natur war wie der Rest des Nationalparkes grau, aber unter den Vögeln war Paarungszeit und somit konnten wir die Blaufusstölpel und Fregattvögel bei ihrem Werben um die Weibchen beobachten; die Tölpel, die tänzerisch und wundersam flötend um die Weibchen stolzierten und die Fregattvögel, die ihre roten Kehlsäcke aufgeblasen zum Besten gaben und dabei dumpfe "Trommeltöne" erzeugten und darauf warteten, dass sich ein Weibchen, anders als bei den Tölpeln, bei ihnen niederliess. Neben den Blaufusstölpeln, gab es auch noch andere Tölpelarten, wie den Rotfusstölpel.

Wie wir erfuhren hat die Insel für Biologen einen besonderen Wert, da vermutet wird, dass die Isla de la Plata eine Miniaturausgabe der Galapagos-Inseln ist und dass sich hier wahrscheinlich der gleiche Evolutionsvorgang vollziehen wird wie auf den grossen Inseln.


Nach einer Stärkung auf unserem Boot griffen wir zu Taucherbrille und Schnorchel und bewunderten die Unterwasserwelt um die Insel.
Zurück in Puerto Lopez machten wir uns eiligst zum Busbahnhof auf, um über Umwege nach Atacames, an der nördlichen Küste Ecuadors, zu kommen.