Nachdem wir den Tag in der Stadt verbrachten (die wir nach einer abenteuerlichen Busfahrt tatsächlich erreichten), trafen wir uns abends wieder mit Bernardo und brachen zu unserer Abenteuerfahrt auf. Erster Stop war das Haus eines Freundes, der uns mit seiner Schwester zusammen in einem dritten Auto begleitete. Mit unseren Gefährten fuhren wir zum "Supermaxi" um uns mit Verpflegung einzudecken, wobei der Begriff Verpflegung aber falsch verstanden werden kann, wenn man weiss, dass unser Proviant hauptsächlich aus Alkohol, Hotdog-Würstchen, und Bananen bestand. An einer Tankstelle trafen wir uns dann mit dem dritten Auto unseres Konvois und machten uns auf der Strasse der Vulkane (von A. von Humboldt entdeckt) auf in Richtung Antisana.
Der erste Teil der Fahrt verlief relativ angenehm, da wir uns noch auf gut ausgebauten Strassen bewegten, doch mit der Zeit kletterte die Nadel des Höhenmessers immer höher, die Häuser und die Bäume wurden immer weniger und leider wurden auch die Strassen immer schlechter. Nun wurde uns langsam bewusst, warum die meisten Leute in Ecuador einen Geländewagen fahren. Ab circa 3000 Metern bewegten wir uns auf Strassen, die diesen Titel nicht ansatzweise verdienten. Wenn man es nicht selber gesehen hat, glaubt man nicht welche Schotterpisten (Schotter aus Vulkangestein, so gross wie Kopfsteinpflastersteine) Bernardos Mitsubishi Montero bewältigte. Aufgehalten durch einige Foto-Stops,


näherten wir uns langsam unserem Ziel. Bevor wir unsere Zelte aufschlagen konnten, mussten wir jedoch noch einige tiefe Gräben und Löcher überwinden,


ein Gatter öffnen und ein Pferd sowie etliche Strassenköter von der Strasse verscheuchen. Neben uns hatten wir die ganze Zeit einen atemberaubenden Ausblick auf das nächtliche Quito.
Je später der Abend wurde und je höher wir kamen, desto schlechter wurde das Wetter, sodass wir, nach ungefähr zweieinhalb Stunden Fahrt, gezwungen waren uns einen Platz zum Schlafen zu suchen. Dies gestaltete sich bei völliger Dunkelheit im ecuadorianischen Páramo nicht ganz so einfach. Aufgrund der Witterungsverhältnisse (Dauerregen bei 3 Grad mit Sturmböen) entschieden wir uns im Auto statt im Zelt zu schlafen.

Am nächsten Morgen waren wir froh, dass die Nacht rum war, da wir aufgrund des Wetters und der engen Schlafstätte kaum geschlafen hatten und mit Kopfschmerzen und Übelkeit unter leichten Anflügen von Soroche (Höhenkrankheit) litten, was bei einer Übernachtung auf 4000 Metern ohne die empfohlene mehrtägige Akklimatisierungsphase aber auch nicht ganz unverständlich ist. Nachdem die Symptome therapiert waren (Ibuprofen und MCP-Tropfen) konnten wir endlich unsere Umgebung bei Helligkeit und unveränderter Witterung erkunden (Die Bilder sprechen für sich).



Da das Frühstück ausgefallen war, machten wir uns nach Abbau des Zeltes auf die Weitefahrt, die leider nicht mehr lange andauerte, da das neueste Auto unseres Trios den neuen Hindernissen nun endgültig nicht mehr gewachsen war.
Auf der Abfahrt besserte sich das Wetter, sodass wir noch einige schöne Bilder machen konnten.




Nach einem ausgiebigen Hotdog-Frühstück bei sonnigem Wetter und Ausblick auf den Pichincha und Quito machten wir uns auf in Richtung Kraterlagune Quilotoa.

verfasst von Julius
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