
Als wir aufstanden, war die Nacht schon lange vorbei und wir waren gut erholt von der nächtlichen Rückfahrt am Tag zuvor.
Nach einem schnellen Frühstück brachte uns Bernardo zum "Mitad del Mundo", einem riesigen Monument, dass auf der Äquatorlinie errichtet wurde. Die Anlage um das Monument, mit Museen, Restaurants und Souvenirläden, war völlig von, zumeist amerikanischen, Touristen überlaufen, in deren Reihe wir uns nahtlos einfügten (zumindest für diesen Tag).
Nachdem das obligatorische Äquatorlinien-Foto gemacht war, erkundeten wir noch den Rest der Anlage und entdeckten einen Mann am Grill, der"Andendöner" zubereitete; gegrilltes Meerschweinchen ("Cuy azado", traditionelles Gericht der Andenbewohner). Der Genuss dieser Delikatesse steht allerdings noch aus, da Bernardo uns dazu einladen wollte.


Wir verliessen das Gelände und besuchten noch ein Museum, welches uns der Reiseführer empfohlen hatte, wo es jede Menge indianischer Kunst und Hütten zu entdecken gab, in denen auch die ein oder andere Überraschung wartete.


Zudem stellten wir fest, dass das ganze Mitad-del-Mundo-Ding Verarschung ist.
Die richtige Äquatorlinie befindet sich nämlich 180 Meter vom Monument entfernt, was eine Berechnung der NASA im Jahre 2000 ergeben hat. Die Wissenschaftler der Expedition von 1885, zu deren Ehre das Monument auch errichtet wurde, hatten sich aufgrund schlechter Messmethoden vertan.


Auf der Rückfahrt warteten wir vergeblich auf den zweiten Bus, den Bernardo uns versprochen hatte, der aber nicht auftauchte. Nach zwanzig Minuten Warten spielten wir mit dem Gedanken ein Taxi zu nehmen, als plötzlich zwei Damen aus einem Auto winkten. Sie luden uns ein mit ihnen zu fahren, da sie vermuteten, dass wir in die gleiche Richtung wollten. Wir setzten uns zu ihnen ins Auto und kamen auf Englisch mit ihnen ins Gespräch. Die ältere der beiden hiess Margareta (ca. 55 J.) und war die Mutter von Carolina (23 J.). Während der Fahrt luden die beiden uns zu sich nach Hause ein und so machten wir noch einen unverhofften Abstecher ins Haus der Menas. Nach etwa einer Stunde Smalltalk tauschten wir Adressen und bedankten uns für die freundliche Bewirtung mit Wasser und Mandarinen und daraufhin wurden wir sogar noch mit dem Auto zu Bernardo gebracht. Mit dem Versprechen uns zu melden und Carolina als Guide für Quito zu verpflichten verabschiedeten wir uns mit einem "God bless you" von der Mutter. Ein tolles Erlebnis der ecuadorianischen Gastfreundschaft.
verfasst von Julius
hola!
AntwortenLöschenbin schon etwas neidisch auf eure abenteuer und freue mich mit euch aber sehr über erlebnisse, an denen ihr die "webgemeinde" teilhaben lasst.
ich selbst habe momentan nachtdient in einer klinik in zürich und werde zusammen mit meiner freundin nächsten montag nach ecuador starten.
wir waren bereits vor 15 jahren dort und haben immer wieder kontakt gehalten.
falls ihr interesse habt, hier noch die webseite eines vereins aus zürich, der ein waisenhaus in quito und eines an der küste unterstützt:
http://www.gratefulchildren.org
hasta luego (vielleicht)
oliver